Verbindet man jeweils die Spitzen der übernächsten Kelchblätter einer Heckenrose miteinander, erhält man den Drudenfuß, das mystische Pentagramm, ein uraltes Zauberzeichen, das geheime Symbol, welches das Verständnis vom harmonischen Gefüge des Menschen und des Weltalls hütete. Deshalb wurde die Heckenrose, die so sorgsam ihr Knospen-Heiligtum vor der Außenwelt abschließt, zum Abbild des Geheimnisvollen und Verschwiegenen. Schließlich wurde diese Symbolik auf alle Rosen übertragen.
Daß die Rose seit uralten Zeiten als Symbol der Verschwiegenheit gilt, soll auf folgende Begebenheit zurückgehen: Um die Liebesaffäre seiner Mutter, der Liebesgöttin Venus zu verbergen, sandte Cupido dem Harpokrates, dem Gott des Schweigens, Rosen und bat ihn um Wahrung des Geheimnisses. Die alten Ägypter weihten die Rose dem Gott Harpokrates.
Die Römer hängten bei Zusammenkünften eine Rose an die Decke und erinnerten damit die Anwesenden an die Pflicht der Verschwiegenheit.
Papst Hadrian ließ deshalb die Beichtstühle mit Rosenschnitzereien verzieren - an alten Beichtstühlen sieht man sie gelegentlich noch.
Auch die Stuckrose über dem bürgerlichen Tisch hatte diese Bedeutung und ebenso
fand man die Rose am Kopfende des Bettes bei einer Prostituierten.
Auch hier galt die Verschwiegenheit: entre nous
Der Redewendung liegt die Beobachtung zu Grunde, dass die ‚Königin der Blumen‘ nicht vergessen lassen darf, was schon im Sprichwort aufscheint: „Keine Rosen ohne Dornen“ (urspr. "No hay rosa sin espinas")